Du kennst bestimmt das Problem, das viele Sportwetten Fans haben: Bei einer Kombiwette bringt schon ein einziger falscher Tipp den gesamten Wettschein zum Platzen. Egal wie gut die restlichen Tipps waren – am Ende gehst du leer aus. Genau hier kommen Systemwetten ins Spiel. Mit einer Systemwette kannst du dir auch dann noch einen Gewinn sichern, wenn nicht alle deiner Tipps richtig sind. Diese besondere Wettart kombiniert mehrere Wetten auf clevere Weise, sodass du dir sogar mit dem einen oder anderen Fehlgriff noch Chancen auf eine Auszahlung bewahrst.
Systemwetten sind eine relativ neue Option und wurden erst vor einigen Jahren als Erweiterung der Kombiwette eingeführt. Mittlerweile erfreuen sie sich bei vielen Tippern großer Beliebtheit. Doch was genau ist eine Systemwette, wie funktioniert sie und wann lohnt sich dieser Ansatz? Wir nehmen diese Wettart hier genau unter die Lupe. Du bekommst einen Überblick über die verschiedenen Systemwetten-Varianten, ihre Vor- und Nachteile, und wir geben dir praxisnahe Tipps, um das Beste aus deinen Wetten mit System herauszuholen.
Systemwetten Rechner
Was sind Systemwetten?
Eine Systemwette ist vereinfacht gesagt eine spezielle Form der Mehrfachwette, bei der du mit einem einzigen Wettschein mehrere Kombinationen gleichzeitig spielst. Sie bildet quasi die dritte Wettart neben der Einzelwette und der Kombiwette. Auf den ersten Blick sieht ein Systemschein ähnlich aus wie eine Kombiwette: Du wählst mehrere Tipps (z. B. auf verschiedene Spiele) aus, die gemeinsam auf einem Schein stehen. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass bei der Systemwette nicht sämtliche Tipps richtig sein müssen, um einen Gewinn zu erzielen. Abhängig vom gewählten System dürfen ein oder sogar mehrere Tipps danebenliegen – und du gewinnst trotzdem noch etwas.
Die Funktionsweise dahinter: Aus deinen gewählten Partien werden automatisch alle Kombinationen einer bestimmten Größe gebildet. Bei einer Systemwette “N aus M” bestimmt die erste Zahl N, wie viele Tipps jede Kombination enthält. Die zweite Zahl M steht für die Gesamtanzahl deiner Tipps auf dem Schein. Jede dieser Kombinationswetten wird einzeln ausgewertet und hat ihren eigenen Einsatz. Dadurch erhöht sich zwar der Gesamteinsatz im Vergleich zur einfachen Kombiwette, dafür bist du aber auch gegen einzelne Fehltipps abgesichert. Schon mit einem Teil der richtigen Vorhersagen kannst du also gewinnen, während bei einer herkömmlichen Kombiwette ein einziger Fehler den Totalverlust deines Einsatzes bedeuten würde.
Beispiel: Systemwette 2 aus 3
Zur Veranschaulichung nehmen wir an, du tippst auf folgende drei Spiele:
- Team A gewinnt (Quote 2,00)
- Team B gewinnt (Quote 1,80)
- Team C gewinnt (Quote 1,40)
Du hast dich für das System 2 aus 3 entschieden. Das bedeutet, aus den drei Tipps werden alle möglichen Zweier-Kombinationen gebildet. Konkret entstehen hier drei Kombinationen:
- Wette 1: Sieg Team A & Sieg Team B
- Wette 2: Sieg Team A & Sieg Team C
- Wette 3: Sieg Team B & Sieg Team C
Angenommen, du setzt insgesamt 30 € auf die Systemwette. Dieser Betrag verteilt sich gleichmäßig auf die drei Kombinationen, also 10 € Einsatz pro Kombination. Jetzt sehen wir uns ein mögliches Ergebnis an: Team A und Team B gewinnen ihre Spiele, Team C hingegen verliert. Wie fällt die Abrechnung deiner Wetten aus?
Wette 1 (Team A & Team B) ist gewonnen, denn beide Tipps sind richtig. Wette 2 (Team A & Team C) und Wette 3 (Team B & Team C) sind verloren, da Team C leider patzt. Der Gewinn aus Wette 1 beträgt 10 € × 2,00 × 1,80 = 36 €. Damit hast du trotz einer falschen Vorhersage insgesamt 6 € Plus gemacht (36 € Auszahlung – 30 € Einsatz). Wäre dies eine normale Kombiwette gewesen, wärst du in diesem Szenario komplett leer ausgegangen. Das Beispiel zeigt also deutlich, wie eine Systemwette Verlustrisiken reduzieren kann.
Systemwetten-Varianten und Kombinationen
Systemwette ist nicht gleich Systemwette – je nachdem, wie viele Tipps du kombinierst und wie viele davon mindestens richtig sein müssen, ergeben sich unterschiedliche Systeme. Du hast grundsätzlich freie Auswahl, wie groß dein Wettsystem sein soll. Hast du beispielsweise fünf Tipps, kannst du Systeme wie 2 aus 5, 3 aus 5 oder 4 aus 5 spielen. Je höher die erste Zahl (also je mehr Tipps pro Kombination), desto riskanter ist das System, denn um überhaupt etwas zu gewinnen, müssen entsprechend viele Vorhersagen stimmen. Dafür steigt mit einer größeren Kombi gleichzeitig auch der mögliche Gewinn pro Trefferkombination.
Die folgende Tabelle zeigt einige gängige Systemwetten-Varianten mit der Anzahl der entstehenden Kombiwetten und wie viele Tipps davon mindestens richtig sein müssen, damit das System einen Gewinn abwirft:
System | Anzahl Wetten | Mind. richtige Tipps |
---|---|---|
2 aus 3 | 3 | 2 |
2 aus 4 | 6 | 2 |
3 aus 4 | 4 | 3 |
2 aus 5 | 10 | 2 |
3 aus 5 | 10 | 3 |
4 aus 5 | 5 | 4 |
2 aus 6 | 15 | 2 |
3 aus 6 | 20 | 3 |
4 aus 6 | 15 | 4 |
5 aus 6 | 6 | 5 |
2 aus 7 | 21 | 2 |
3 aus 7 | 35 | 3 |
4 aus 7 | 35 | 4 |
5 aus 7 | 21 | 5 |
6 aus 7 | 7 | 6 |
Man erkennt: Je mehr Tipps ins System eingebunden werden, desto rasanter steigt die Anzahl der Kombinationen – und damit der erforderliche Gesamteinsatz. Beispielsweise umfasst ein System 3 aus 7 bereits 35 separate Kombiwetten. Gleichzeitig gilt: Mit der höheren Mindestanzahl korrekter Tipps steigt natürlich auch die Schwierigkeit, das System erfolgreich zu spielen. Nur wenn du die geforderte Mindestzahl an Treffern erreichst, erhältst du überhaupt eine Auszahlung.
Besonders beliebt bei vielen Tippern sind kleine Systeme wie 2 aus 3, 2 aus 4 oder 3 aus 4. Sie bieten ein gutes Verhältnis von Einsatz und Absicherung. Ein 2-aus-3-System ermöglicht es zum Beispiel, mit nur drei Tipps schon die Vorteile der Absicherung zu nutzen – du darfst einen Fehler machen und gewinnst dennoch (siehe unser obiges Beispiel). Das System 3 aus 4 wird gerne gespielt, wenn man vier Partien kombiniert, aber zumindest eine davon als unsicher einschätzt. Größere Systeme wie 4 aus 5 oder 5 aus 7 sind entsprechend teurer und schwieriger zu treffen, können aber sinnvoll sein, wenn du sehr viele Tipps unterbringen möchtest und bereit bist, dafür einen höheren Einsatz zu riskieren.
Vor- und Nachteile von Systemwetten
Wie jede Wettart haben auch Systemwetten ihre Licht- und Schattenseiten. Ob ein Systemtipp für dich sinnvoll ist, hängt von deinen Zielen und deinem Risikoprofil ab. Hier fassen wir die wichtigsten Vorteile und Nachteile der Systemwette für dich zusammen:
Vorteile
- Gewinn trotz Fehler: Du kannst auch dann noch etwas gewinnen, wenn ein oder sogar mehrere Tipps falsch sind. Ein einzelner Ausrutscher führt nicht sofort zum Totalverlust – das Risiko eines kompletten Fehlschlags ist deutlich geringer als bei einer Kombiwette.
- Riskantere Tipps möglich: Durch die Teilabsicherung kannst du Wetten mit höheren Quoten oder sogar auf Außenseiter in deinen Schein aufnehmen, ohne gleich alles zu verlieren, falls diese nicht eintreffen. Systemwetten verzeihen gewissermaßen einen Fehlgriff bei mutigen Tipps.
- Flexibles Risiko-Management: Du kannst aus verschiedenen Systemgrößen wählen (z.B. 2 aus 4, 3 aus 5 usw.), um das Verhältnis von Risiko und Gewinnchance nach deinen Vorlieben zu steuern. Damit lässt sich die Wette an deine persönliche Strategie anpassen.
- Mehr Spannung: Bei einer Systemwette lebt dein Wettschein länger. Selbst wenn ein Tipp daneben geht, hast du immer noch Chancen auf einen Gewinn. Das hält die Spannung und den Spaß am Wetten aufrecht, weil du nicht beim ersten Fehltritt schon abgeschrieben bist.
Nachteile
- Geringerer Maximalgewinn: Sind alle deine Tipps richtig, fällt der Gewinn bei der Systemwette niedriger aus, als er es bei einer einzigen großen Kombiwette wäre. Dein Einsatz war nämlich auf viele Kombinationen verteilt, statt komplett auf eine Karte gesetzt zu werden.
- Kein Erfolg bei zu vielen Fehlern: Triffst du weniger richtige Tipps, als das System minimal erfordert, geht auch bei einer Systemwette dein ganzer Einsatz verloren. Wenn du z.B. ein 3 aus 5 System spielst und nur zwei Tipps sind richtig, gehst du trotz System leer aus.
- Komplexität: Systemwetten sind anspruchsvoller als einfache Tipps. Viele Kombinationen bedeuten mehr Aufwand beim Überblicken und Verstehen der Ergebnisse. Anfänger brauchen meist etwas Eingewöhnung, um das Prinzip voll zu durchschauen.
- Geringe Auszahlung bei kleinen Quoten: Wenn du fast nur Favoriten mit sehr niedrigen Quoten in dein System packst, fallen die möglichen Kombigewinne entsprechend gering aus. Dann kann es passieren, dass eine gewonnene Kombination deinen Einsatz kaum deckt – insbesondere wenn sie allein steht, weil andere Tipps verloren gingen. Beispiel: In einem 3 aus 5 System mit durchweg Quoten um 1,20 würde eine gewonnene Dreier-Kombi nur etwa das 1,7-fache deines Einsatzes auszahlen – viel zu wenig, um die anderen verlorenen Reihen zu kompensieren.
Strategien und Tipps für Systemwetten
Damit deine Systemtipps möglichst erfolgreich sind, solltest du ein paar Grundregeln beachten. Die folgenden Hinweise helfen dir dabei, eine eigene Systemwetten Strategie zu entwickeln und typische Fehler zu vermeiden:
System sinnvoll einsetzen: Nutze Systemwetten gezielt und überlege, wann sie wirklich von Vorteil sind. Wenn all deine Tipps ohnehin sehr wahrscheinlich eintreffen (also lauter Favoritensiege), bringt dir die Absicherung kaum etwas – hier wäre eine Kombiwette oft effizienter, da sie einen höheren Gewinn abwerfen würde. Hast du dagegen einen oder zwei riskantere Tipps im Mix, kann sich das System wegen der Absicherung lohnen.
Auf Quoten achten: Achte auf ausreichend hohe Quoten bei deinen Tipps. Sehr niedrige Quoten können in Systemwetten problematisch sein: Wenn nämlich nur eine deiner Kombinationen gewinnt und diese nur aus Favoriten mit Mini-Quoten besteht, ist der Ertrag möglicherweise geringer als dein Einsatz. Wähle also nach Möglichkeit ein paar Tipps mit höheren Quoten aus, damit im Erfolgsfall genug Gewinn herauskommt, um Verluste durch andere verlorene Kombis auszugleichen.
Passendes System wählen: Wähle das System, das zu deiner Erwartung passt. Überlege dir vorher, bei wie vielen deiner Tipps du realistisch mit einem Sieg rechnest. Wenn du z.B. meinst, dass von vier Tipps wahrscheinlich drei richtig sind, könnte ein System 3 aus 4 ideal sein. Traust du allen Tipps fast gleichermaßen, ist vielleicht 4 aus 4 (die Kombiwette) sinnvoller. Bist du sehr unsicher, geh lieber eine Stufe defensiver (z.B. 2 aus 4), um zumindest einen Teilgewinn zu ermöglichen.
Einsatz im Blick behalten: Plane deinen Wetteinsatz bedacht. Verliere nicht aus den Augen, dass du bei einer Systemwette viele Einzelwetten auf einmal spielst – überlege also vorher, wie hoch der Gesamtbetrag ist, den du einsetzen möchtest. Du kannst den Einsatz pro Kombination entsprechend klein wählen, um den Gesamtbetrag zu begrenzen. Alternativ reduzierst du die Anzahl der Tipps im System, falls dir der Einsatz sonst zu groß wird. Ein häufiger Fehler von Anfängern: Wer z.B. gewohnt ist, 10€ auf eine Kombiwette zu setzen, sollte nicht 10€ pro Reihe in einem 5er-System riskieren (das wären 50€ Gesamteinsatz). Teile deinen Einsatz in so einem Fall lieber auf die Kombinationen auf, um im Rahmen zu bleiben.
Fazit
Systemwetten eröffnen eine interessante Möglichkeit, bei Sportwetten auch dann noch Erträge zu erzielen, wenn nicht jeder Tipp ins Schwarze trifft. Durch die clevere Kombination mehrerer Wetten kannst du das Risiko eines Totalverlusts reduzieren und zugleich etwas Flexibilität gewinnen. Allerdings sind Systemwetten kein Selbstläufer: Sie erfordern einen höheren Einsatz und eine durchdachte Auswahl deiner Tipps und Quoten. Wer die Besonderheiten dieser Wettart versteht und umsichtig einsetzt, findet in Systemwetten jedoch eine äußerst spannende Alternative, um die nächste Wett-Runde mit etwas mehr Sicherheit – und trotzdem guten Gewinnchancen – zu gestalten.